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Kunst, Kaffee & Kipferl mit Robin Rhode

Der Blick des Künstlers

Bei Kunst, Kaffee & Kipferl am 15.03.2020 begleiten der Künstler Robin Rhode und Direktor Florian Steininger durch die Ausstellung Robin Rhode. Memory Is The Weapon.

Bei der Ausstellung stehen Zeichnung und Körper im Zentrum. Der 1976 in Kapstadt geborene Südafrikaner agiert vorwiegend auf Wänden oder auf dem Boden im öffentlichen Raum und hält seine Arbeit durch Fotos und Videos fest. Street-Art-Ästhetik und die Jugendkultur der sozialen Brennpunkte Johannesburgs, wo Rhode während der Apartheid aufwuchs, haben Spuren in seinem künstlerischen Schaffen hinterlassen. Obwohl er mittlerweile in Berlin lebt, ist die Geschichte und Gegenwart seines Heimatlandes und der „Coloured Communities“ immer noch ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeiten.

Direkt im Anschluss findet um 12.00 Uhr die Performance Fate of Destiny 2020 (2017) als Teil der Ausstellung mit Maxime Scheepers und Kevin Narain statt.

Die Performance Fate of Destiny 2020 (2017) mit Maxime Scheepers und Kevin Narain findet nach der Ausstellungseröffnung noch einmal am 15.03.20 in der Kunsthalle Krems statt.

Das weiße Gerüst für Fate of Destiny findet Robin Rhode zufällig auf einem Schrottplatz in Johannesburg. Eigentlich ist er auf der Suche nach zwei alten Autos; sie sollen als Schauplatz einer Geschichte von zwei Liebenden dienen, die schicksalhaft getrennt werden.

„Und als ich die Klettergerüste sah, dachte ich: Das ist es! Ich sah, wie die Metallgerüste auf dem Dach dieses Gebäudes auf dem Schrottplatz angeordnet waren, und das wirkte bereits wie eine Skulptur.“ – Robin Rhode

Rhode verwandelt das Gerüst mit all seinen verborgenen Geschichten und Kindheitserinnerungen in eine Art minimalistische Skulptur, die seinen Hang zur Abstraktion und Geometrie spiegelt. Diese geometrische Zeichnung im Raum nutzt er wiederum als Bühne für eine Performance. Fate of Destiny wird erstmals 2017 aufgeführt und bezieht sich auf die Oper La forza del destino (Die Macht des Schicksals, 1862) von Giuseppe Verdi und Francesco Maria Piave.

Im Gerüst gefangen und zugleich frei rezitieren die Performancekünstler/innen Maxime Scheepers und Kevin Narain statt der Inhalte von Verdis Oper Gedichte der Antiapartheidautor/innen Gladys Thomas und James Matthews aus dem Buch Cry Rage! von 1972. Es war der erste Gedichtband, der von der südafrikanischen Regierung verboten wurde. Rhode reaktiviert in der Performance ein Wissen, das aus seiner Sicht nichts an Aktualität eingebüßt hat: Die Gedichte beschreiben heute wie damals gesellschaftliche Zustände.

„Wir werden einander und uns selbst so feiern, wie wir sind. Wir sind schön und begabt und müssen das nicht mehr verbergen. Man kann wirklich sagen: Wir haben den Groove. Das ist zeitgenössische afrikanische Kunst heute.“ – Robin Rhode

Kostenlos mit gültigem Ausstellungsticket

Veranstaltungsreihe
Performance
Führung
Bildende Kunst
arts (general)
15.03.2020 (Sun)
10:30 -
Kunsthalle Krems , 3500 Krems an der Donau