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Lebenslinien. Rembrandt in den Kunstsammlungen der Akademie der bildenden Künste Wien

Eine Ausstellung zum 350. Todesjahr des Künstlers

Im Jubiläumsjahr 2019 fassen Kupferstichkabinett und Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien die Bildnisse und insbesondere die Altersdarstellungen des Ausnahmekünstlers Rembrandt Harmensz. van Rijn (1606–1669) ins Auge. Rembrandts Blick auf den menschlichen Körper wich stark vom akademischen Schönheitsideal seiner Zeit ab. Wie kein anderer Künstler hat er in immer neuen Variationen über Jahrzehnte hinweg den eigenen Alterungsprozess für die Nachwelt festgehalten, seine „Lebenslinien“ gleichsam in die Druckplatte eingegraben. Aber auch abseits der Selbstbildnisse enthält gerade sein druckgraphisches Werk überproportional viele Darstellungen, die sich mit dem Alter und seinen Folgen wie körperlicher Gebrechlichkeit und sozialer Ausgrenzung auseinandersetzen. In seinen Studien ungeschönter alter Gesichter und Körper, von Krüppeln und Bettler_innen zeigt sich die Kehrseite des sogenannten “Goldenen Zeitalters“ der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, für die das 1632 in seiner frühen Amsterdamer Zeit entstandene Bildnis einer jungen Frau in der Gemäldegalerie exemplarisch steht.

Zu sehen ist daneben eine Auswahl von 35 Radierungen aus dem rund 170 Originalradierungen umfassenden Bestand mit Rembrandt-Druckgraphik. Die Ausstellung zeigt, wie Rembrandts Graviertechnik die Druckgraphik revolutionierte. Als erster Künstler nutzte er das Medium zeichnerisch und machte den Prozess der Bildfindung nachvollziehbar. Das Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien präsentiert einen gattungsübergreifenden Querschnitt, vom (Selbst)porträt über das Genrebild hin zur biblischen Historie – letztere vertreten durch Meisterwerke der Druckkunst wie das Hundertguldenblatt (1648) oder Der Heilige Hieronymus in der Landschaft (1654).

Eröffnung
arts (general)
Bildende Kunst
19.06.2019 (Wed) - 22.09.2019 (Sun)
19:00 -
Theatermuseum , 1010 Wien Gemäldegalerie zu Gast