Für Patrick Rampelotto geht es im Design nicht nur darum, Tradition neu zu interpretieren, sondern sie anzureichern. In seiner jüngsten Arbeit hat er sich an das Know-how der tibetischen Teppichweber und die Skizzen von Adolf Loos gewendet, um sowohl einfache als auch scharfsinnige Stücke zu schaffen. Immer bestrebt, mit weniger mehr zu schaffen, hat Rampelotto eine Vorliebe für alltägliche Materialien wie Klebeband und elementare Produktionstechniken wie Weben. Seine Arbeit stemmt nicht aus dem Nichts. Ganz im Gegenteil, er überarbeitet Reste der Kultur durch eine Zwecksentfremdung: Er erstellt ein dekoratives Muster aus einer didaktischen Skizze, eine Couch aus einem Haus oder eine Oberfläche aus einem Reparaturwerkzeug. Design gilt als “Supermodifikation” der vertrautesten Dinge.

Galerie raumhalthalt_harald bichler zeigt seine “Tape Chairs”, den “Micro Macro” Teppich und Gartenmöbel.

Patrick Rampelotto (*1978, Sterzing/Vipiteno, Italy) studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien bei Borek Sipek und Ross Lovegrove. 2009 gründete er sein eigenes Studio “Ideas of Patrick Rampelotto” und 2016 die Kollektivgalerie “Spazio Pulpo”. Seine Arbeiten wurden in Institutionen wie das Museum für angewandte Kunst Wien, Wiener Hofmobiliendepot, MUMOK, Prager Nationalmuseum und Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe ausgestellt, sowie in Massen für Interio oder Quinze & Milan produziert. Er lebt und arbeitet in Wien.