Der schwedische Performer Alexander Gottfarb interessiert sich in seinen Soloarbeiten besonders für alltägliche physische Praxen, die Teil unserer Öffentlichkeit sind, seien sie politisch (Political Movements, 2010) oder religiös (Moved by Faith, 2011) motiviert. Dafür arbeitet der Tänzer und Choreograf mit Repetition und Transformation, mit Disziplin und Erschöpfung. Auf seine letzte Arbeit, A Matter of Belief, in der er versucht hat, eigene Rituale zu entwickeln, folgt nun eine Performance über Zusammenarbeit. Inspiriert vom gleichnamigen Buch des Soziologen Richard Sennett, Zusammenarbeit. Was unsere Gesellschaft zusammenhält (engl. Together: The Rituals, Pleasures and Politics of Cooperation), wird Alexander Gottfarb seine Praxis mit den Performer_innen Sophie Augot und Raúl Maia teilen. Dabei geht er Sennetts Einblicken nach, denen zufolge Rituale ausdrucksstarke Kooperationen ermöglichen und präzis getimte Repetition Zusammenarbeit nachhaltig verbessert. Wie werden drei Körper im Raum ihre Koexistenz verhandeln? Wie werden sie sich beeinflussen und sich auch voneinander abgrenzen?
Wie schon bei A Matter of Belief wird das Ergebnis eine Durational Performance sein, bei der die Künstler_innen sich mehr als 24 Stunden – von Freitagabend 21 Uhr bis Samstag 24 Uhr – im Projektraum einquartieren und mehrere dreistündige Bewegungszyklen zeigen. Come and go!