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Simona Obholzer: Was willst du denn mit all dem Schnee auf der ganzen Welt?

Zur Eröffnung spricht Georgia Holz
STARTGALERIE IM MUSA

Aspekte von Bewegung sowie Fragen nach dem Blick und der Wahrnehmung sind wiederkehrende Elemente in meinen Arbeiten.
Ausgehend von der Auseinandersetzung mit der Imitation von Naturereignissen für Freizeitzwecke, verschränken sich bild- und wahrnehmungstheoretische Fragestellungen.
Die Abbildung von Naturereignissen steht in einer langer Tradition, bestimmte Erwartungen und Erfahrungen sind an jene Bilder geknüpft. Die Umformulierung von imitierten Naturereignissen in meiner künstlerischen Auseinandersetzung bricht und befragt gleichzeitig die Konstruktion solcher Erfahrungen und Erwartungen. Die verinnerlichten Konventionen der Naturdarstellung stehen in Wechselwirkung mit den in der Ausstellung zu sehenden Arbeiten.
Schnee, ein in unseren Breitengraden durch klimatische Veränderungen spärlich gewordenes Gut, wird in großem Ausmaß für Freizeitzwecke künstlich bzw. technisch erzeugt. Das Naturereignis, das im Moment der Betrachtung zum Naturschauspiel wird, ist hier angeeignet, simuliert und als berechenbare Größe ausgegeben. Die Verschiebung der Dimension bleibt als relevante Frage im Raum. Über Nähe und Distanz, beides auch filmische Mittel, sind zwei, den Schnee bezeichnende Elemente eingeführt: Die Fläche und das Partikel. Schnee bezeichnet, dem Meer ähnlich, stets eine Gesamtheit. Beide werden als Fläche betrachtet, im Kontrast zu den sie konstituierenden Partikel.
Den ausgestellten Arbeiten ist die Auseinandersetzung mit kreierten Settings, die der Freizeitkultur zuordenbar sind, gemeinsam.
Simona Obholzer

* Der Titel der Ausstellung ist dem Buch ?Guck mal, Madita, es schneit!? von Astrid Lindgren entlehnt.

Eröffnung
arts (general)
Bildende Kunst
15.12.2016 (Thu) - 12.01.2017 (Thu)
19:00 -
Wien Museum MUSA , 1010 Wien