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ÖGFA_Vortrag: Die Poetik des Bauens. Erschütterung des Ichs

Dialogischer Vortrag von Albert Kirchengast, Zürich/Wien und Jörn Köppler, Potsdam

?Aus dem Gesagten ergibt sich auch, daß es nicht Aufgabe des Dichters ist mitzuteilen, was wirklich geschehen ist, sondern vielmehr, was geschehen könnte […] Daher ist die Dichtung etwas Philosophischeres und Ernsthafteres als Geschichtsschreibung? (Aristoteles, Poetik)

Man könnte es als poetischen Architekturgedanken bezeichnen, das fragile Sinnverhältnis des Menschen zur Wirklichkeit so zum Ausdruck zu bringen, dass dessen Werke nur den ?stummen Hinweis auf das, was schön sei? (Adorno, Ästhetische Theorie) suchten – auf das, was Sinn zeige in der Wirklichkeit, der Natur also selbst. Der Charakter und ästhetische Ausdruck eines poetisch aufgefassten Bauens ließe sich vielleicht am besten beschreiben als raumgefasster Ausblick aus unseren ökonomisierten Lebenswelten, dessen naturbestimmte Wirklichkeit jene Erfahrung von Wahrheit evozierte, die ebenso fraglos ist wie das Fließen einer Quelle, die nach Jahren des Versiegens wieder Wasser führt. (Text: Jörn Köppler)

ÖGFA_Schwerpunkt “Hinter den Bildern” / Teil 1: Erfahrung, Sinn, Wissen

Vortrag
Architektur
Urbanismus
arts (general)
04.03.2016 (Fri)
19:00 -
IG Architektur , 1060 Wien