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Victoria Vinogradova: Papter-Thin. Haargenau

Um ein Kunstwerk fertig zu stellen, muss ein präzises, zerbrechliches Gleichgewicht gefunden werden. Victoria Vinogradova findet aber auch Freude daran, diese Balance bewusst oder unbewusst wieder zu brechen, um sie in anderer Form wieder neu zu erschaffen. Der Prozess des immer wieder neu Ansetzens und Bearbeitens wird dabei nur von der physischen Resistenz des Papiers limitiert, einem wichtigen Medium ihrer künstlerischen Praxis.
Vinogradova hat eine Art, sich an Motiven und Techniken (Aquarell, Zeichnung, Radierung) abzuarbeiten. Variation und Wiederholung führen zu den traumähnlichen Szenen, in denen Objekte und Körper im undefinierten Raum schweben. Manche Motive erfahren eine Transformierung in den Raum und werden so zu Skulpturen, die dann wieder zu Papier gebracht werden. Wie das Glashaus. Ein Beispiel archetypischer Architektur. Ein rechteckiger Grundriss und ein Satteldach. Die Urform des Hauses. Doch seine Form aus Glas gibt das Skelett frei und lässt den Blick ungehindert von außen nach innen dringen. Oft scheint es in den Zeichnungen der Fall zu sein, dass ein Innen nach außen gekehrt wird. Die bizarren Situationen von sitzenden Liegenden oder dadaistischen Kombinationen von einem Handschuh, einer Fliege und hin gekritzelten Notizen kreieren mehr den Eindruck sie seien Aufzeichnungen von einem Inneren als Dokumentationen einer Wirklichkeit.
Victoria Dejaco

Eröffnung
arts (general)
Bildende Kunst
03.09.2015 (Thu) - 01.10.2015 (Thu)
19:00 -
Wien Museum MUSA , 1010 Wien