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Hermann Nitsch Zeichnungen 1960 - 2015

Gezeigt werden Zeichnungen von Hermann Nitsch die seinen Schaffensprozess von 1960 bis heute dokumentieren. Das zeichnerische Werk von Hermann Nitsch ist das ständige Entwerfen von unterirdischen stadtähnlichen Theateranlagen, der Architektur des O.M. Theaters im Sinne seines Gesamtkunstwerkes. Komplexe Gänge und Räume erstrecken sich in organischen Formen bis zu sieben Stockwerke tief unter die Erde und bilden Nitschs Theateranlage in der seine Aktionen stattfinden sollen. Nitsch hat in den letzten Wochen intensiv an neuen Zeichnungen gearbeitet, die im Zentrum dieser Ausstellung stehen. Darüber hinaus werden noch nie gezeigte skizzierte Aktionsanweisungen zu sehen sein, sowie Schlüsselwerke früher monumentaler Kompositionen beeinflusst von Klimt, Schiele, Kokoschka und Rembrandt, eine der ersten Partitur-Skizzen aus 1968 und frühe informelle Kritzelzeichnungen.

?ungefähr mitte der sechziger jahre als sich mein partitursystem entwickelte und festigte, eine eigene notenschrift entstand, begann ich angeregt durch meine kollegen pichler, hollein, abraham und durch einige entwürfe der landart architekturskizzen zu zeichnen. das meiste der gegenwartsarchitektur war mir ein greuel, so war es mir ein anliegen meine architektur unter der erde anzusiedeln, anzubauen. wir graben uns in die eingeweide der erde.
wenn gesagt werden kann, die gesamte schöpfung ist mein leib, kann auch gesagt werden, dass sich selbst darstellende sein ist theater, das sich ereignende drama der weltwerdung, der schöpfung des seins. trotzdem erbaute sich das leben arenen, kultstätten, tempel, kirchen, wo hochämter des theatralischen, dramatischen geschehens aufgeführt werden. das sein sollte sich durch das theater konzentriert, essentiell herausarbeiten, ins bewusstsein der menschheit bringen. triumph des theaters.? Hermann Nitsch, 2009

Die Ausstellung findet im Rahmen von ?Blickpunkt:Zeichnung? statt, parallel zur Ausstellung ?Drawing Now? in der Albertina.
Teilnehmende Galerien ?Blickpunkt:Zeichnung?: bäckerstrasse4, Galerie Chobot, Galerie Krinzinger, Kunst-Service, Galerie Lang Wien, Mario Mauroner Contemporary Art Vienna, Nitsch Foundation, Galerie Elisabeth & Klaus Thoman.

Zur Eröffnung gibt es Brot und naturreinen Nitsch-Wein aus Prinzendorf.

Eröffnung
arts (general)
Bildende Kunst
29.05.2015 (Fri)
19:00 -