Die Darstellung der Melancholie und des Melancholischen projiziert in der künstlerischen Auseinandersetzung oft- mals die innere Nachdenklichkeit oder eine durch Wehmut geprägte Stimmung in die Außenwelt.
Kein Gemütszustand wurde in der Kunstgeschichte öfter dargestellt als die Schwermut, die für gewöhnlich auf keinen bestimmten Auslöser oder Anlass zurückgeht. Der Höhepunkt der künstlerischen Darstellung von Melancholie fand sich vor allem in der Epoche der Romantik, wo besonders der melancholische Einklang der Seele mit der Natur thematisiert wurde. Traditionell als Ursache für seelisches Leid verstanden, galt die Melancholie aber zugleich als kreative Triebfeder und als typischer Charakter für Helden und Genies. Oftmals wurde die Melancholie als positive Traurigkeit bezeichnet, die zu einer gewissen Glückseligkeit und Leichtigkeit führt. Die aktuelle Ausstellung im reflektor greift vielfältige Charakterzüge des Melancholischen auf und zeigt sehr persönliche Einblicke in die Leichtigkeit der Traurigkeit.