rewind.esel.at
Dominik Louda: Re-Opening:

Wiedereröffnung der Ausstellung “Scaffoling” von Dominik Louda.

Ein hölzernes Gestell, das an ein Baugerüst erinnert, bzw. an die temporären Holzwege, die auf Baustellen eingerichtet werden, um darauf mit Scheibtruhen die verschiedenen Baustoffe transportieren zu können, nimmt in Dominik Loudas neuer Einzelausstellung „Scaffolding“ die Mitte des Galerieraums ein.

Der Künstler lädt die Besucher der Ausstellung ein, dieses zu betreten und den Galerieraum über die teils grau gestrichenen Planken und rohen Staffeln zu durchqueren.
Diese Konstruktion ermöglicht einen Perspektivwechsel auf den Ausstellungsraum und auf Loudas neue Malereien. Es handelt sich dabei um eine sehr feine, kleine Verschiebung der Raumwahrnehmung, die lediglich durch eine leichte Erhöhung des Körpers von circa 10 cm geschieht.
Solche minimalen Verschiebungen in der Perspektive sind es auch, die Loudas detailreichen Malereien zu kaum dekodierbaren Raum und Flächengefügen werden lassen. Abseits von Klischees der Scheinarchitektur werden Konstruktion und Grenzübergänge zwischen einzelnen architektonischen Elementen – wie Fassaden, Bodenplatten, Innenräumen, Dächern, Pfeilern, Fensterfronten und Geländern – ausgestellt. Schwellen finden sich hier nicht nur als Schnitte innerhalb der Bildflächen, sondern auch zwischen Leinwänden und Galerieraum. Bildparallele Ebenen und Elemente mit Tiefenzug werden geschichtet und miteinander verflochten.

Auch wenn Loudas Farbpalette auf den ersten Blick sehr reduziert wirkt, findet sich die Vielfalt dieser in den vielen kleinen Farbschattierungen der Grau- und Blautöne, die seine Bilder dominieren. Teils vermag er damit die Materialität der Bauelemente realistisch wiederzugeben, teils verleihen diese den abstrahierten Flächen eine Tiefenwirkung.
Über die Ausstellungsdauer werden auch die Spuren der Betrachterinnen langsam die grau gestrichenen Platten der Holzkonstruktion mit ähnlichen Farbverläufen und Schattierungen überziehen.

Zeichen des Verfalls und des Gebrauchs tauchen auch in Dominik Loudas Malereien immer wieder auf. Als Bildthema in der Einsicht in einen verwitternden Innenraums, aber genauso an ausgewählten Stellen, an denen sich die vermeintlich perfekten Linien ineinander auflösen. Hier zeigt sich, dass Loudas Bilder, die teils konstruiert und fast modular aufgebaut wirken, stark von der Prozesshaftigkeit der Malerei geprägt sind. Denn an diesen „Fehlerstellen“ ist ablesbar, dass die Architekturkonglomerate sich stetig während Loudas Arbeit an den Leinwänden verändern. Die einzelnen Farbebenen werden immer wieder übermalt und so entstehen darin immer wieder neue Räume und feine, detailreiche Oberflächenwirkungen in den einzelnen Farbflächen.

Eröffnung
Bildende Kunst
arts (general)
04.09.2014 (Thu)
18:00 -