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ICHideal: Eine Skizze des Freud´schen Denkens

Sigmund Freud, der Wegbereiter der Psychoanalyse, entwickelte im Laufe seiner Arbeit verschiedene Theorien
zu den Ursachen psychischer Beschaffenheit der menschlichen Seele.

Zu seinen bekanntesten Theorien gehört das Strukturmodell der Psyche:

Freud unterscheidet hier nach 3 Instanzen, in welche die Seele des Menschen eingeteilt werden: das ES, das ICH und das ÜBER-ICH.

Das ÜBER-ICH kann vereinfacht als die moralische Instanz oder auch das Gewissen angesehen werden. Es wird in der frühen Kindheit gebildet und enthält die moralischen Normen und verinnerlichten Wertvorstellungen der kulturellen und sozialen Umgebung in der das Individuum aufwächst.

Im Gegensatz dazu ist das ES der Gegenspieler, der für die elementaren Lusttriebe steht und “das ungezähmte Tier“ in uns spiegelt. Es ist biologischer Natur, es geht um den Urtrieb und der Befriedigung der Lust! …“so sei bei einem Neugeborenen, das einfach schreit, wenn es Hunger oder Schmerzen hat, das ES noch dominierend”…später umfasst das ES aber auch Wünsche und Gefühle wie Eifersucht, Sex, Neid, Liebe und Hass.

Das ES wird durch das ÜBER-ICH, das als eine Art Kontrolleur arbeitet, ich Schach gehalten. Das ÜBER-ICH zwängt uns aber in ein Korsett von Verhaltens- und Wertvorstellungen (vor allem von den Eltern anerzogen oder vorgelebt) das uns kaum die Möglichkeit gibt unsere ureigensten Wünsche und Bedürfnisse auszuleben und unser originales ICH zu leben.

Hier kommt also die dritte Instanz, das ICH ins Spiel: Das ICH fungiert als eine Art Vermittler zwischen dem ES und dem ÜBER-ICH. Das ICH ist unsere bewusste Persönlichkeit, die das Realitätsprinzip der unbewussten Forderungen des ÜBER-ICHs und und des ES überprüft und mittels kritischem Verstand entscheidet. Die Ge- und Verbote des ÜBER-ICHs einerseits und die Forderung nach Triebbefriedigung des ES anderseits wird vom ICH abgewogen und so kann es zum Beispiel mit Triebaufschub reagieren!

All diese Entscheidungen und inneren Konflikte die durch unsere 3 Instanzen ausgetragen werden geben uns ein Bild der psychischen Vorgänge des Menschen und damit einen Einblick in seine Seele.

„das ich“, so schreibt Sigmund Freud 1923, “ist vor allem ein körperliches, es ist nicht nur ein Oberflächenwesen, sondern selbst die Projektion einer Oberfläche.“

…diese Oberfläche ist es, dieser Gedanke, der den Künstler C.F.J König dazu inspiriert hat in seinem neuen Bilderzyklus ICHideal ein Gesicht zu geben.

Eröffnung
arts (general)
Bildende Kunst
02.10.2014 (Thu) - 04.10.2014 (Sat)
19:00 -