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Michael Bachhofer: Stitching Nature

Michael Bachhofers künstlerische Arbeiten sind fokussiert auf eine veränderte bzw. erweiterte Wahr-nehmung. Dafür werden sowohl technische als auch psychologische Ansätze herangezogen. Viele Arbeiten bestehen aus hunderten oder tausenden von Bildern, die ein größeres Ganzes ergeben und damit eine “holistischere” Sicht ermöglichen. Gerne werden Werkzeuge und Methoden wie Mikrofotografie, Lentikulartechnik, Raum-Zeit Transformationen, Netzwerkanalyse und die Erzeugung von niedrig-frequentem Schall eingesetzt. Von Hauptinteresse sind Fragen, die sich mit Wahrnehmung, Realität und Wahrheit sowie mit den Wechselwirkungen von Kunst und Wissenschaft befassen.

Die Einzelausstellung „Stitching Nature” in der Galerie Reinthaler zeigt eine Auswahl neuer und bestehender Arbeiten aus Bachhofers Oeuvre, darunter „The Pattern which connects”. Als Kind glaubte Michael Bachhofer, Feenstaub sei für die Muster auf Schmetterlingsflügeln verantwortlich. Diese Vorstellung wird durch seine Fotografie eines Tagpfauenauges entzaubert und gleichzeitig mit neuer Magie aufgeladen – eine extrem hochauflösende Arbeit, bei der man kleinste Details, wie Pollenkörner auf den Schuppen des abgebildeten Schmetterlingflügels, sehen kann. Dies erlaubt dem Betrachter in eine neue Welt einzutauchen und damit eine weitere Realität zu schaffen.

Mit bisherigen Aufnahmetechniken war es immer nur möglich, einen kleinen Bereich so stark zu vergrößern – mit dieser Technik ist die Größe des Objekts und des resultierenden Fotos theoretisch unbegrenzt. Die aus tausenden Einzelbildern via “Stitching” zusammengefügten Mikrofotografien sind beides, Kunstwerk und wissenschaftliche Methode. Es geht darum, in neue Dimensionen vorzudringen, neue Muster zu finden, zu verändern. Dinge sollen sichtbar gemacht werden, die bisher noch nicht wahrnehmbar waren. Dadurch sollen neue Denkmuster ermöglicht werden.

Der Titel “The Pattern which connects” stammt aus Gregory Batesons Buch “Mind And Nature: A Necessary Unity”. Das Körper-Geist Problem, dem sich Bateson in diesem Buch annimmt, wird in diesem und anderen Projekten direkt auf die Beziehung zwischen Wissenschaft und Kunst umgemünzt. Michael Bachhofers Arbeiten schlagen eine Brücke zwischen diesen beiden Welten und möchten zeigen, dass es verbindende Muster (wirklich) gibt. Es handelt sich um Reflexionen, wie sich wissenschaftliches und künstlerisches Arbeiten wechselseitig inspirieren kann.

Eröffnung
Zeitgenössische Kunst
Bildende Kunst
arts (general)
12.06.2014 (Thu) - 10.07.2014 (Thu)
19:00 -
Galerie Reinthaler , 1060 Wien Galerie Reinthaler, Gumpendorfer Straße 53, 1060 Wien