“selbviert” | ein filmisches tableau von katharina wöppermann

eröffnung | mi 14. Mai 2014 | 20 uhr

15.–24. Mai 2014 | di–fr | 17–21 uhr, sa | 11–15 uhr
galeriefrühstück + openhouse | sa 17. Mai | 11–21 uhr

Über “selbviert”

Wo endet das Wirken meiner Vorfahren in mir, wo beginne ich? Wieviel in mir Eingeschriebenes geht durch mich hindurch, über in die nächste Generation?
Diese Fragen beschäftigen mich.
Geschichte lebt in uns, verändert sich und wird weiter getragen. Bei unseren Kinder tauchen unbewußt verdrängte Verhaltensmuster wieder auf, wir finden uns in manchen Wesenzügen in Ihnen wieder. Die Eltern haben sich vielleicht unbewußt von Eigenschaften ihrer Vorfahren abgegrenzt, und doch kommt deren Lebensansicht, eine Haltung zur Welt oder eine unerklärliche Angst beim Enkel wieder zu Vorschein. Ich stelle mir ein unsichtbares Geflecht aus weiter gelebten Sehnsüchten, abgelehnten Werten, Vorbehalten, Geheimnissen, unbewußt zugefügten Wunden, uneingestandener Bewunderung, Mißverständnissen u.s.w. vor. Vorgänge, die uns ausmachen, uns durchdringen und unsere Wahrnehmung, unser Selbstbld und unsere Gefühle beeinflussen. Mir scheint manchmal, als lebten Klänge und Lebensmotive von Menschen in mir, die vor mir gelebt haben, und die ich oft nicht einmal gekannt habe.

Katharina Wöppermann