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Modelle und Zeichnungen BRUNO GIRONCOLI

Wir freuen uns sehr zur Ausstellung von Bruno Gironcoli in der Galerie Elisabeth & Klaus Thoman Wien einladen zu dürfen.
Wir nehmen die museale Präsentation Gironcoli: Context in Orangerie und Garten des Museum Belvedere zum Anlass, um mit der Ausstellung in unserer Galerie in Wien einen anderen Werkblock dieses Ausnahmekünstlers ins Zentrum zu rücken. Im Laufe unserer langjährigen Zusammenarbeit seit Ende der 1980er Jahre haben wir nicht nur zahlreiche Ausstellungen mit Bruno Gironcoli organisiert – in unseren Räumen aber auch in Museen und Institutionen und immer wieder als Solopräsentation auf wichtigen internationalen Messen wie u.a. Art Basel 1999, Art Paris Carrousel du Louvre 1999, ARCO 2006, Art Cologne 2006, FIAC 2010 – sondern auch im engen Dialog mit und auf Wunsch des Künstlers mehr als dreißig Plastiken als Güsse umgesetzt. Es ist eine spannende Werkgruppe entstanden, in der Gironcoli sein Formenvokabular entwickelt und variiert hat. Die bildhauerisch idealisierten Motive wie Traube, Ähre, Babys, Edelweiße, phallische sowie vaginale Formen hat Gironcoli in seinen großen Skulpturen seit Beginn der 1980er Jahre immer wieder seriell eingesetzt und neu kombiniert. In der Erarbeitung dieser Werkgruppe kleiner bis mittelgroßer Skulpturen überprüfte Gironcoli die skulpturale Souveränität der Formen um ihre Wirkung im vereinzelten und kontextgelösten Zustand als autonomes Kunstwerk zu überprüfen. Dadurch entstanden jenseits der großen, für den individuellen Sammler oft rahmensprengenden Werke, kleinere Skulpturen welche die künstlerische Schaffenskraft und den umfassenden Gestaltungswillen Bruno Gironcolis dokumentieren.
Eingebettet wird die Präsentation der Modelle dieser Skulpturen durch ausgewählte Arbeiten auf Papier.
Der Künstler fand zu einer unverwechselbaren Formensprache, die er von den frühen filigranen Drahtobjekten bis hin zu den gewaltigen Skulpturen der letzten zwei Jahrzehnte weiterentwickelte. Existenzielle Themenkomplexe wie das Verhältnis zwischen Mann und Frau, Sexualität, Gewalt und Unterjochung sind Bereiche, die er in seinen an „Apparaturen“ gemahnenden Skulpturen reflektiert. Parallel dazu entstand ein breites grafisches Œuvre…
Die Idee des offenen Skulpturbegriffs, die Gironcoli über Jahre hinweg mit äußerster Stringenz künstlerisch erarbeitet und ausformuliert hatte, weicht nun einer extremen Verdichtung seiner Objekte.
Bettina M. Busse über Bruno Gironcoli

Bruno Girioncoli 1936 geboren in Villach, 1957-1959 und 1961-1962 Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien, 1960-1961 Aufenthalt in Paris, 1977-2004 Professor und Leiter der Meisterklasse für Bildhauerei der Akademie der Bildenden Künste Wien, 1989 Erste Allgemeine Generali-Foundation Skulpturen Preis, 1993 Großer Österreichischer Staatspreis, 1997 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, verstorben am 19. Februar 2010 in Wien;
Wichtige internationale Ausstellungen in den letzten Jahren: 2003 50. Biennale di Venezia Österreichischer Pavillon (Kurator: Kasper König, Museum Ludwig Köln), 2003 C’est arrivé demain Biennale d’Art Contemporain de Lyon (Kuratorin: Anne Pontégnie), 2005 Bruno Gironcoli Frühe Arbeiten Akademie der Bildenden Künste Wien, 2007 Bruno Gironcoli 11 Skulpturen Gerhard-Marcks-Haus Bremen, 2008 The Third Mind. Carte Blanche to Ugo Rondinone Palais de Tokyo Paris, 2008 Modelle und Prototypen Galerie Elisabeth & Klaus Thoman - Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck, 2012 Bruno Gironcoli Cavalcade, sculptures et dessins 1963-2001 MOMCA Genf, 2013 Gironcoli: Context Orangerie und Garten Museum Belvedere Wien.

Kunstausstellung
Einzelausstellung
arts (general)
Bildende Kunst
06.07.2013 (Sat) - 05.10.2013 (Sat)
12:00 -