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Festwochen: Ship of Theseus

János Sugár
Ship of Theseus / Unruhe der Form

Lecture

Der ungarische Künstler bezieht sich auf Plutarchs Paradoxon vom Schiff des Theseus. Er stellt Vergleiche an und wirft Fragen zur heutigen ungarischen politischen Lage auf. Während des Kalten Krieges bestand die wichtigste Botschaft der Kultur darin, Freiheit zu demonstrieren, und bekanntlich hat die Kunst diese Freiheit in ganz neue Richtungen gelenkt, unter anderem hin zur medialen /gesellschaftlichen / politischen / globalen Bewusstheit. Der Kalte Krieg ist vorbei, die Krise ist da, und die Offenheit wird zunehmend durch Kontrolle ersetzt. In der Politik gibt es einen Wandel der Einstellung gegenüber Kunst und Kultur: Politiker sind sich der Bedeutung von beidem bewusst, aber zugleich missverstehen sie sie auch. Sie wollen mehr Kontrolle über die einflussreiche Schicht der Kreativen ausüben und haben daher eine Kreativindustrie vor Augen, die wie andere wichtige Bereiche der nationalen Wirtschaft steuerbar werden muss, sodass man auf ihren Registern spielen kann. Die kritische Kompetenz der Kunst wird von Populisten überall und in vielen lokalen Dialekten infrage gestellt. Kunst ist das letzte Refugium der freien Rede, die es vor allem anderen zu beschützen und zu bewahren gilt. Lösungen für die Probleme der Zukunft werden sich nur finden, wenn wir über diese Freiheit wachen.

Unruhe der Form/ Entwürfe des politischen Subjekts

Ein Ausstellungsparcours von Wiener Festwochen, Secession, Akademie der bildenden Künste Wien in Kooperation mit MuseumsQuartier Wien

Dauer 11. Mai bis 16. Juni, Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr
Spielorte Secession, Akademie der bildenden Künste Wien, MuseumsQuartier
Autoren-Reden jeden Dienstag und Samstag, 16 bis 18 Uhr
Preis Der Parcours-Pass EUR 8,50 berechtigt an zwei frei wählbaren Tagen zum Eintritt.

Vortrag
Darstellende Kunst
arts (general)
06.06.2013 (Thu)