„QUESTIONS“ der US-amerikanischen Konzeptkünstlerin Barbara Kruger wird am 22. November 2012 in der Arbeiterkammer Wien (AK) eröffnet. In ihren monumentalen Textarbeiten stellt sie Fragen zum alltäglichen Leben und zu Arbeitsprozessen: „Ist Arbeit jemals getan?“, „Kann man Liebe kaufen?“. Barbara Kruger wurde 2005 auf der Biennale von Venedig mit dem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. „QUESTIONS“ ist ihr erster Solo-Auftritt in Wien überhaupt. Die Ausstellung ist bis 30. April 2013 zu sehen.

Barbara Krugers Modifikation des berühmten Dictums von René Descartes „cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) in „I shop therefore I am“ („Ich kaufe, also bin ich“) zählt zu den bekanntesten konsumkritischen Slogans des 20. Jahrhunderts. Die Künstlerin versteht es, die (Bild)Sprache der Werbung zu nutzen und deren ursprüngliches Anliegen – die Steigerung von Konsum – ins Gegenteil zu verkehren. Sie nutzt öffentliche Räume, um auf Bussen, Häuserfassaden – oder eben auch im AK-Beratungszentrum – ihre, häufig auf Schwarz, Rot und Weiß reduzierten Botschaften unter die Leute zu bringen.

Die von Kruger speziell für die AK realisierte Installation regt in vielerlei Hinsicht an, über Fragen im Zusammenhang mit beruflicher Beschäftigung nachzudenken – und das, obwohl das Wort „Arbeit“ lediglich einmal verwendet wird. Krugers Werke bestechen durch Sparsamkeit in Farb- und Formwahl und gleichzeitig durch die Größe der von ihr verwendeten Wörter.

Barbara Kruger wurde 1945 in New Jersey geboren und lebt heute in New York und Los Angeles, wo sie an der University of California als Professorin für bildende Kunst tätig ist. 2005 erhielt sie auf der Biennale in Venedig den Goldenen Löwen als Auszeichnung für ihr Lebenswerk. Mit ihren Werken zählt sie zu den bekanntesten Künstlerinnen ihrer Generation, deren feministische und gesellschaftskritische Werke in den großen internationalen Museen ausgestellt werden. Immer wieder hat sie sich für die Selbstbestimmung von Frauen eingesetzt und mit Sprüchen wie „Your Body is a Battleground“ die Vermarktung des weiblichen Körpers in Frage gestellt.

Kuratiert werden die AK KUNSTPROJEKTE vom Kunstbeirat der AK Wien: Dieser besteht aus Daniel Baumann (freier Kurator und Kunstkritiker aus Basel), Yilmaz Dziewior (Direktor Kunsthaus Bregenz), Kerstin Engholm (Galeristin, Wien) und Maren Lübbke-Tidow (freie Kuratorin aus Berlin und Chefredakteurin von Camera Austria).

Der Wartebereich des AK Wien Beratungszentrums bietet temporären AK Kunstprojekten eine Ausstellungsplattform. In den vergangenen Jahren waren Werke international bekannter KünstlerInnen zu sehen, wie Thomas Bayrle, Anna Jermolaewa oder Olaf Nicolai.

Die Ausstellung von Barbara Kruger wird bis 30. April 2013 an Werktagen zwischen 8 und 18 Uhr zu sehen sein.