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Catharina Freuis - Schaustücke

Mit ihrer künstlerischen Arbeit blickt Catharina Freuis hinter die trügerische Welt der Bilder. In ihren Werken nimmt Freuis die Realität, die sie abbildet, ganz in die eigene Hand. Sie baut ihre Räume selbst. Modelle von Räumen. Leere, auch in ihrer Farbigkeit zurückgenommene Räume. Nur wenige, reduzierte Einrichtungsstücke. Bedrückende Räume, oder, wie die Künstlerin sagt, in ihrer „Erstarrtheit schon fast abstoßend“. Ihre Bilder provozieren: Denn die Räume wollen definitiv etwas vom Betrachtenden. Der Standpunkt der Kamera bewirkt, dass man in den fluchtenden Raum hinein gezogen wird. Dessen Leere ruft umso stärker Erinnerungen an mögliche Vorgänge, Abläufe, Lebensroutinen hervor, die mit dem standardisierten Raum assoziiert werden. Die Künstlerin baut ihre Modell-Räume bis ins kleinste Detail – die Materialität, das Licht – wirklichkeitsgetreu, sodass man auf den ersten Blick einer Täuschung über deren Echtheit erliegen kann. Forschung verbunden mit einer Kritik sozialer Strukturen ist speziell seit den 1990er Jahren eine wichtige Herangehensweise in der Kunst. So auch fu?r Catharina Freuis. Freuis interessiert die Soziologie des Raumes, die Vorgänge und Handlungen, die den Raum als etwas Relatives erst formen. Wenn die Künstlerin u?ber die Position von Gordon Matta-Clark schreibt, er lege mit seinen Veränderungen im Stadtraum „auch soziale Strukturen offen, die ihm einengend erscheinen“, so ist das wohl auch ihr Ansatz. (Maria Welzig)

Eröffnung
Bildende Kunst
arts (general)
15.11.2012 (Thu) - 13.12.2012 (Thu)
19:00 -
Wien Museum MUSA , 1010 Wien