Werkpräsentation und Screening
‚Nach Motiven von…‘­ – Ausgewählte Beispiele aus 15 Jahren Bildaneignung.

Das Nachstellen von Bildmaterial aus der uns umgebenden Realität ist ein wichtiger Themenkomplex in der Arbeit der Grazer Künstlergruppe G.R.A.M.. Was etwa 1997 mit der Übertragung der aus der Medienwelt bekannten Paparazzi-Ästhetik in das Betriebssystem Kunst begann (u.a. wurden unbekannte Personen so fotografiert, als ob sie Stars wären), setzte sich ab 1998 mit der Wiederholung und Neuinterpretation ganz konkreter Fotos fort. Mit den alsbald unter dem Titel „Nach Motiven von…“ nachgestellten Fotografien aus der Welt der Politik, Kunst und Gesellschaft stellen G.R.A.M. nicht bloß die Frage nach einer Authentizität jenseits der Bilder und nach dem Wirklichkeitsgehalt der Fotografie: Es geht auch um jene kollektiven visuellen Schlüsselreize, mit denen in der Bilderflut unserer Tage hantiert wird. Diese Re-enactments sind bildkritische Statements, Stachel im Fleisch einer vielfach gedankenlosen Konsumation von bildhaften Zeugnissen. Das persiflierende Wiederholen der über Massenmedien in unsere Wahrnehmung eingebrannten Bilder thematisiert die gängigen Produktionsmechanismen von Wirklichkeit.