rewind.esel.at
Laurie Anderson

Laurie Anderson ist einzigartig. Ein Solitär. Dementsprechend schwierig ist es, ihre Musik, die vielfach “elektronisch” genannt wird, zu beschreiben. Tatsächlich entzieht sie sich nämlich sämtlichen konventionellen Schubladen. Ja, selbst mit der Zuweisung “Musik” befindet man sich bereits auf dem Holz-, oder zumindest auf einem Nebenweg eines regelrechten Labyrinths künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten. Laurie Anderson, geboren in Chicago, wohnhaft in New York, ist ebenso Poetin, Schauspielerin, bildende Künstlerin und Performancekünstlerin. Sie schafft ein sphärisches Gesamtkunstwerk, das unter die Haut und in den Geist kriecht, bisweilen bedrohlich-düster, dann wieder auflösend-befreiend. Anderson verliert sich dabei aber nie in L’art pour l’art. Ihre Themen sind stets handfeste. Zum einen jene des eigenen Schicksals, das exemplarisch für die Menschheit steht: Angst, Liebe, Entfremdung. Zum anderen hochpolitisch, wenn sie z. B. Die Hegemonialansprüche ihrer Heimat USA oder die Macht der Medien in Frage stellt. Es ist auch wenig verwunderlich, dass dieser originäre Weg sie immer wieder mit anderen Grenzgängern wie etwa Andy Kaufmann, William S. Burroughs, Peter Gabriel oder Philip Glass zusammenführte. Anderson selbst beschreibt ihr Schaffen ohne jede Attitüde. “Ich bin eine Geschichtenerzählerin. Was ich mache, ist die älteste Kunstform der Welt.” Eine Kunstform, die heute nur mehr ganz wenige – Anderson eingeschlossen – beherrschen.

Performance
Zeitgenössische Kunst
Bildende Kunst
arts (general)
28.01.2012 (Sat)
19:30 -
Festspielhaus St. Pölten , 3100 St. Pölten