Ausstellungsdauer bis 11. April 2008
Öffnungszeiten Di – Fr 13 – 18 Uhr

Eine Kooperation zwischen AIR artist-in-residence Krems und IG BILDENDE KUNST
Kuratiert von Dagmar Höss and Hartwig Knack

Die Kunst von Hilde Fuchs, Absolventin der Wiener Hochschule für Angewandte Kunst, und Shiro Masuyama lebt in hohem Maße von der Interaktion mit dem Publikum. Sowohl die Wiener Künstlerin als auch der temporär in Berlin lebende Japaner beschreiten im vorliegenden gemeinsamen Projekt im wörtlichen Sinn Pfade, die sonst eher im Verborgenen bleiben.

Shiro Masuyama lebt und arbeitet in Berlin und Kanagawa, Japan und arbeitet im Frühjahr 2008 für drei Monate als Artist-In-Residence in Krems.

In seinem aktuellen Projekt “Moving (from Krems to Vienna)” schickt er mittels einer Transportfirma eine solide gebaute Holzkiste von Krems nach Wien. Im Innern der Kiste befindet sich jedoch nichts weiter als eine versteckte Videokamera, die die gesamte Reise unbeobachtet aufzeichnet. Masuyamas grundsätzliche Intention, zufällig Beteiligte im Umgang mit seinem Kunstwerk im Bild festzuhalten, einen Kunsttransport aus einer bisher nicht gekannten Perspektive zu zeigen, erweitert sich drastisch: Denn Kamera und Akkus in der Box erwecken im ersten Augenblick den Anschein einer Bombenkonstruktion und könnten durchaus im Falle eines Security-Checks auch als terroristische Provokation verstanden werden.

Unter dem Titel “Kodierung” zeigt die 1964 geborene Hilde Fuchs in dieser Ausstellung die Dokumentation eines 7-Tage-Selbstversuchs, bei der der Zusammenhang von Nahrungsaufnahme nach ästhetischen Kriterien und der dadurch ausgelösten Verdauungsaktivität untersucht wird. Das Projekt geht dabei der Frage nach, ob nicht ein denkbarer Konnex zur Wortschöpfung Farb-Ton hergestellt werden kann – die Definition eines visuellen Begriffs durch einen akustischen. Konkret erfolgte in einer Testreihe am eigenen Körper während des Zeitraums von sieben Tagen die Nahrungsaufnahme nach dem Kriterium der Farbwahl: Pro Tag wurden nur Lebensmittel einer Farbe verzehrt und die Verdauungsgeräusche mit einem speziellen Richtmikrofon jeweils örtlich und zeitlich erfasst und nachverfolgt, um die jeweiligen “Farb-Töne“ zu ermitteln. So versucht Hilde Fuchs auf eine bemerkenswerte audiovisualisierende Art und Weise imaginäre Wege und einen möglichen Zusammenhang zwischen essbarem “Farbstoff“ und dessen körperlicher “Vertonung“ (Verdauung) aufzuzeigen.