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Relative Realitäten

Relative Realitäten
eine Wirklichkeitserweiterung von Volkmar Klien

  1. Mai - 8. Juni 2008 täglich 11 - 17 Uhr
    Ein Videomonitor durchschwingt die Apsis der Minoritenkirche und eröffnet so, aus seiner jeweiligen Position, den Blick in eine Welt hinter sich. Das Pendel, dessen Gewicht der Monitor bildet, schwingt frei im Raum und doch kollidiert es mit Objekten; mit Dingen, die es nur in der hörbaren der relativen Realitäten zu geben scheint. Etwas wird in Bewegung gesetzt. Langsam kommt es zur Ruh. Beim nächsten Mal wird alles recht ähnlich verlaufen.

Ein Videomonitor wird mittels 12 Meter langen Stahlseilen von der Decke der Apsis im Klangraum Krems abgehängt. Rund um das so entstandene Pendel ist ein mehrkanaliges Lautsprechersystem aufgebaut. Dem Pendel, das über einen Auslösemechanismus kontrolliert zum Schwingen gebracht wird, wird im Computer ein mathematisches Modell gegenübergestellt. Dieses Pendelmodell - zum physikalischen mittels Sensorik synchronisiert - schwingt im Computer durch eine mathematische Welt, in der es immer wieder auf Gegenstände trifft, mit diesen kollidiert und interagiert. Als Pendel aus Nummern kann es sich jedoch erlauben, dadurch nicht gebremst zu werden und weiter synchron zum Pendel aus der wirklichen Welt zu schwingen. Diese Kollisionen und Berührungen, mathematische Interaktionen des Pendels mit der Welt im Computer generieren und steuern die Klanglandschaft der Installation. Da sich nicht nur die Objekte in der mathematischen Welt selbst sowie deren Anzahl im Laufe der Zeit verändern, sondern auch die Gesetze, nach denen sie miteinander sowie mit dem Pendel interagieren, verändern sich nicht nur die Klänge, sondern auch die Art und Weise, wie diese sich zum Pendel und zueinander verhalten.

Der Videomonitor, der das Gewicht des physikalischen Pendels bildet, durchschwingt den Ausstellungsraum und gibt aus seiner sich laufend verändernden Position den Blick auf eine andere Szenerie frei. Langsam streicht er am umgefallenen Sessel unter der Platane vorbei, nur um dorthin wieder zurückzukehren. Bis er nicht mehr so weit kommt. Unter dem Pendel dreht sich über den Tag hinweg die Erde und mit ihr der Ausstellungsraum.

‘Relative Realitäten’ folgt dem Verlauf einer harmonischen gedämpften Schwingung. Etwas wird in Bewegung gesetzt. Langsam kommt es zur Ruh. Beim nächsten Mal wird alles recht ähnlich verlaufen. Nur die Dinge im Computer verändern sich und mit ihnen auch die Klänge.

Die Installation ereignet sich somit auf fünf - in verschiedener Art und Weise miteinander verbundenen - Ebenen:

  • Physikalisches Pendel
  • Klanglandschaft in den Lautsprechern
  • Mathematisches Pendel
  • Mathematische Landschaft
  • Landschaft im Videomonitor

Konzept, Komposition, Programmierung: Volkmar Klien
Programmierung: Thomas Grill
Panoramaphotographie: Andreas Gartner
Produktionsleitung Technik: cat-x
Eine Koprouktion von Klangraum Krems, Wien Modern und IG Aufstieg
Mit grosszügiger Unterstützung durch: Land Niederösterreich, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Theodor Körner Fonds

In Kooperation mit Musik Aktuell

Ausstellung
Zeitgenössische Kunst
Bildende Kunst
arts (general)
27.03.2018 (Tue)
11:00 -
Klangraum Krems Minoritenkirche , 3500 Krems Klangraum Krems Minoritenkirche Minoritenplatz 4 3500 Krems an der Donau