DePART Collective

Im Zentrum des partizipativen und transdisziplinären Projekts steht die Praxis des aktiven Erinnerns. Entwickelt wird es vom Kollektiv DePART, in Zusammenarbeit mit internationalen Partner*innen an der Schnittstelle von Kunst im öffentlichen Raum, Community-Arbeit und Geschichtspolitik. Es beruht auf dem Konzept des kritischen Fabulierens, wodurch verschüttete Biographien durch Imagination lebendig werden und eine verantwortungsvolle, zugewandte Gedenkkultur erprobt wird. In der Installation wachsen Audiosäulen aus der Erde und verlauten persönlich adressierte Briefe an Rom*nja und Sinti*zze, deren Leben im Porajmos (Genozid an den Rom*nja und Sinti*zze durch die Nationalsozialist*innen) genommen wurden. Es sind behutsame, wütende, liebevolle und empowernde Gegenerzählungen zu Tilgung und Vergessen.

Das Projekt öffnet Räume für Trauer und Begegnung, wird historische Orte der Community wiederbeleben und solche der Unterdrückung aufdecken. Das Publikum wird durch aktives Zuhören zu Kompliz*innen im Kampf gegen anhaltende Unterdrückung und übernimmt persönlich Verantwortung. Die Briefe stehen auch in geschriebener Form zur Verfügung.

Ein begleitende Walking Tour erkundet Orte, die mit den vergessenen NS-Lagerstrukturen Wiens verbunden sind, und konfrontiert sie mit den widerständigen Realitäten junger Rom*nja und Sinti*zze. In der abschließenden Performance wird mit den Geschichten queerer und trans* Rom*nja und Sinti*zze die radikale Poesie der Erinnerung auf die Bühne gebracht und gefeiert..