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Paskudnik
Tubi Malcharzik & Team

Performance Österreichische Erstaufführung in englischer oder deutscher Sprache mit polnischen Übertiteln
{Oberschlesien} {Dating-Apps} {Erinnerung}

Postmigrantische Drag-Persona, polnisch-deutsche Erinnerungskultur und queeres Geflüster: Tubi Malcharzik & Team begeben sich mit PASKUDNIK auf die Suche nach einer Lücke im Familiengedächtnis; dem Wort, das oft die Lippen des Großvaters verließ, um das Enkelkind zu rufen. Eine eindeutige Übersetzung von „Paskudnik“gibt es nicht. Zwischen dem Esstisch einer oberschlesischen Familienfeier und der Oberfläche einer Dating-App berührt die Performance Fragen zu Geschlechterrollen und Sexualität, Antislawismus und Queerness.

„Paskudnik“ ist eine postmigrantische Drag-Persona, die beim Crossing – beim Grenzübertritt zwischen Deutschland und Polen, zwischen Vergangenheit und Zukunft – verloren gegangen ist. „Paskudnik“ ist ein Wort, das häufig die Lippen des Großvaters verließ, um das Enkelkind zu rufen. In der Erinnerung bewegt es sich zwischen Esstisch, Fußballmatch, Parasit und Ekel. Eine eindeutige Übersetzung gibt es nicht. Was der Begriff genau bedeutet, bleibt unklar. Mit der Performance PASKUDNIK wirft Tubi Malcharzik einen queeren Blick auf die eigene deutsch-polnische Familiengeschichte und begibt sich auf die Suche nach diesem vertrauten, aber unentschlüsselten Loch im kollektiven Familiengedächtnis.

Einhundert Jahre nach der Volksabstimmung in der Grenzregion Oberschlesien, fünfzig Jahre nach dem Kniefall Willy Brandts und nachdem die Familie im Grenzdurchgangslager Friedland in der Bundesrepublik Deutschland ankam, nimmt Tubi Malcharzik das Wort „Paskudnik“ zum Ausgangspunkt, um gemeinsam mit einem interdisziplinären Team deutsch-polnische Migrationsgeschichte rückwärts aufzurollen. Durch immersive Soundflächen, Erzählteppiche und Imagination öffnen sie einen queeren und postmigrantischen Erinnerungsraum. Sie laden das Publikum an den Esstisch einer oberschlesischen Familienfeier und auf die Oberfläche einer Dating-App ein, bis diese Orte sich für die Dauer eines Songs verbinden. Anhand von einem roten Samtkleid, Mythen zu hohen Wangenknochen sowie Songs von t.A.T.u. und Peter Alexander berührt die Performance Fragen zu Geschlechterrollen und Sexualität, zu Queerness und Antislawismus sowie zu polnisch-deutscher Erinnerungskultur.

Zusatzinformation Die Vorstellungen am Fr., 18., & Sa., 19. Oktober, finden in englischer Sprache mit polnischen Übertiteln statt. Die Vorstellungen am Mo., 21., & Di., 22. Oktober, finden in deutscher Sprache mit polnischen Übertiteln statt.

Performance
Performance Kunst
18.10.2024 (Fri)
19:00 -
studio brut , 1070 Wien
19.10.2024 (Sat)
19:00 -
studio brut , 1070 Wien
21.10.2024 (Mon)
19:00 -
studio brut , 1070 Wien
Artist Talk im Anschluss
22.10.2024 (Tue)
19:00 -
studio brut , 1070 Wien