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repeated words lose their meaning Event
Artists: Laivi, Ana Likar, Liudmila, Teja Miholič
Curated by: Justina Špeirokaitė and Hana Čeferin
Kaum ein Begriff ist so verbindend – oder trennend – wie die Sprache. Worte sind mächtige Werkzeuge, die Nationen aufbauen oder zerfallen lassen, unsere Gedanken, Geschichten und Handlungen formen, das Feuer einer revolutionären Idee schüren oder den Boden für Gewalt und Vorurteile bereiten können. Worte verleihen unseren Träumen und Albträumen, unserer Vergangenheit und Zukunft, unseren Realitäten Gestalt. Aber kann eine einmal verliehene Bedeutung auch wieder entzogen werden? Kann sich die Politik der Sprache durch Bedeutungsverlust verändern, und was geschieht in dieser neuen (Post-)Geografie?
Die Gruppenausstellung „repeated words lose their meaning“ geht diesen Fragen anhand von Werken von Künstler*innen aus Litauen, Estland und Slowenien nach. Sowohl die geografische Lage als auch die postsozialistische Vergangenheit dieser osteuropäischen Randgebiete sind immer noch mit bestimmten Konnotationen verbunden, die an zwei abgelegene Regionen – das Baltikum und den Balkan – erinnern. In dem Versuch, bestimmte Bedeutungen zu dekonstruieren, insbesondere jene, die mit Identitätskonstruktionen sowie feministischen und antikapitalistischen Perspektiven verknüpft sind, schlagen wir vor, dieselben Wörter immer wieder zu wiederholen, bis die Bedeutung verloren geht. Wie können wir unsere Geschichte und Gegenwart aus einer Perspektive betrachten, die nicht zu weiterer Marginalisierung führt? Ist es möglich, im digitalen Raum neue Modelle der Sprache zu finden? Und sind sie eher verbindend oder trennend? Die Ausstellung erforscht sowohl die Geschichte als auch die Zukunft der Sprache, indem sie ihre bereits vorhandenen Spuren und die Möglichkeiten, die sie in der postdigitalen Welt bietet, aufzeigt. Sprache ist eine Machtstruktur, aber eine, die überwunden werden kann.